Die Geschichte der Automobilproduktion auf dem Territorium des heutigen Freistaates Sachsen lässt sich grob in drei Abschnitte unterteilen. Die kriegsbedingten Unterbrechungen während und nach den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts sollen dabei unberücksichtigt bleiben. In diesen Jahren wurden Neu- und Weiterentwicklungen ganz auf die Anforderungen der militärischen Nutzung ausgerichtet, die Produktion war von der Umstellung und Ausweitung auf Rüstungserfordernisse gekennzeichnet. Das Autoland Sachsen steht dabei wie so oft in mancherlei Hinsicht symbolisch für eine ganze historische Epoche, auf anderen Gebieten sind regionale Besonderheiten unverkennbar.

Diese drei historischen Phasen können umschrieben und zeitlich eingegrenzt werden durch:

  1. von den Anfängen bis zur Großserie bis 1939
  2. Nachkriegsaufbau und sozialistische Planwirtschaft 1945 - 1989
  3. Konzerne, Gewinne, Nischen und Globalisierung seit 1990

Erste Phase bis 1939

Nachdem Carl Benz und Gottlieb Daimler mit Wilhelm Maybach Ende des 19. Jahrhunderts die ersten funktionsfähigen Motorwagen gebaut und der Öffentlichkeit vorgestellt hatten, sahen sie sich bald auch größeren äußeren Problemen gegenüber. Die Öffentlichkeit war wie immer bei revolutionären, noch dazu technischen Neuheiten sehr skeptisch. Die Motorwagen von Benz und Daimler fielen beim Publikum auf der Weltausstellung in Paris 1889 durch und die Behörden in Deutschland erschwerten erforderliche Genehmigungen oder versagten sie ganz. Schließlich hatten die Autopioniere zwar Ehrgeiz und Ideen, aber größtenteils wenig finanzielle Mittel; sie waren abhängig von potenten Geldgebern, die ständig umworben und überzeugt werden mussten.

In Frankreich waren es hingegen gestandene Unternehmen, die ohne massive fremde Hilfe eine Produktion und Weiterentwicklung (besonders der Daimler-Konstruktionen) von Automobilen aufnahmen: Panhard, Peugeot, De Dion, Decauville, Delahaye und andere. Die Popularität kam mit den ersten Wettbewerbs-Fernfahrten von Paris nach Rouen und Bordeaux.

Die schwappte nun auch nach Deutschland und es begannen Handwerker, Ingenieure und Unternehmer bestehender Betriebe (Maschinenbauer und vor allem Fahrradhersteller) mit dem Automobilbau. Während der Eisenacher Decauville-Nachbau als erster „Wartburg-Wagen“ 1894 bekannt wurde, weiß man vom ersten im sächsischen Dresden gebauten Auto, einem Nachbau eines De Dion/Bouton 1898 aus der Gasmotorenfabrik Hille wenig.

Die erste sächsische Automobilkonstruktion lieferte 1901 der Ingenieur und Inhaber einer Maschinenfabrik für Armaturen und Pumpen in Coswig, Ernst Herrmann Nacke.

Beginn der Autoproduktion in Sachsen (nach Prof. Peter Kirchberg)

1898 Gasmotorenfabrik Moritz Hille
erstes in Sachsen gebautes Motor-Dreirad
(Nachbau eines De Dion/Bouton);
1924-1926 LKW-Bau als Hille-Werke AG
Dresden
1901 bis 1929 E. Nacke Automobilfabrik Coswig
Coswiga erstes sächsisches Auto;
ab 1920 vorwiegend LKW
Coswig/Sachsen
1901 bis 1934 Presto-Werke Günther & Co. KG
die Fahrradfabrik beginnt mit der Herstellung von Motorrädern und Automobilen (Delahaye-Lizenz); übernahm 1926 DUX, war Bestandteil des Deutschen Automobilkonzerns D.A.K. Leipzig, ging in die NAG ein und wurde später von Rasmussen (DKW) übernommen;
1934 zum Sitz der Konzernzentrale der Auto Union AG umgebaut
Chemnitz
1901 Chemnitzer Motorwagenfabrik Bruno Berger & Co.
nur ein Ausstellungsstück auf der Leipziger
Motorwagenausstellung bekannt
Chemnitz
1902 bis 1904 Max Tippmann u. Co.
6 PS-Motorwagen in kleiner Zahl
Dresden
1902 bis 1904 August Horch & Cie., Motor- und Motorwagenbau
Horch verlegt seine Hinterhofwerkstatt von Köln nach Sachsen und baut dort selbst konstruierte Autos mit 12 PS-Zweizylinder-Motor in 5 Ausführungen mit Kardanwelle
Reichenbach/V.
1904 bis 1932 August Horch & Cie. Motorenwerke AG
wegen großer Nachfrage verlegt Horch den Betrieb nach Zwickau und gründet die Aktiengesellschaft; 22 PS-Vierzylinder, Sieg der Herkomerfahrt 1906 Gründungsmarke der Auto Union AG
Zwickau
1904 bis 1926
ab 1916
Polyphon-Musikwerke AG
Polymobil Gazelle  (Oldsmobile-Nachbau)
Dux-Automobilwerke AG (1926 zu Presto)
Wahren bei Leipzig
1905 Seidel & Naumann
der renommierte Nähmaschinenhersteller baut nur
ein (erfolgreiches) Auto für die Herkomerfahrt
Dresden
1906 bis 1910 Horst Steudel Motorenfabrik
elf Jahre nach der Gründung stellte die Firma kleine Autos mit Fafnir-Motoren her (später mit großem Erfolg nur noch Motorenbau, auch Boots- und Dieselmotoren)
Kamenz
1907 bis 1945 Phänomen Werke Gustav Hiller
nach Fahr- und Motorrädern beginnt die Automobil-Produktion mit dem dreirädrigen Phänomobil bis 1927, 1912-1924 Vierrad-PKW, ab 1927 nur noch LKW (RL 4 und Granit)
Zittau
1907 bis 1918 Automobilwerk Reißig
Mädler und Köhl-Krügel bauten die
MUK-Automobile
Plauen-Reißig
1909 bis 1923 MAF Markranstädter Automobilfabrik GmbH
ein Jahr nach der Gründung verließ das erste Automobil (alle mit luftgekühlten Vierzylinder-Reihenmotoren) das Unternehmen von Ing. Hugo Ruppe
Markranstädt
1909 bis 1912 Endesfelder & Weiß Maschinenfabrik
(Produktionsdaten unbekannt)
Plauen
1909 bis 1932 August Horch Automobilwerke Zwickau GmbH
Horch gründet nach dem Ausscheiden aus seinem Unternehmen unverzüglich ein neues, das er dann
ab 1910 Audi-Automobil-Werke GmbH nennt; erster Audi Typ A erscheint;
fertigt ab 1931 auch und ab 1935 ausschließlich DKW-Frontantriebswagen (Audi-Wagen werden im benachbarten Horch-Werk hergestellt);
Gründungsmarke der Auto Union AG
Zwickau
1912 bis 1932 Wanderer-Werke AG
der Fahrrad-, Motorrad-, Schreib- und Werkzeugmaschinenhersteller (gegr. 1885) beginnt mit dem Bau von Automobilen, trennt sich 1932 von der Fahrzeugherstellung (Motorräder zu Jawa, Autos zu Auto Union); behält Maschinenbau, Schreibmaschinen (Continental) und anderes;
Gründungsmarke der Auto Union AG
Schönau bei Chemnitz
1916 bis 1945 VOMAG Vogtländische Maschinenfabrik AG
Textil- und Druckmaschinenfabrik (gegründet 1881) beginnt LKW-Bau im Auftrag der OHL für Militär, später auch Busse und Motoren
Plauen
1919 bis 1929 Elite-Motorenwerke AG
1913 gegründet von Günther (Presto) und Rasmussen (Zschopau DKW) kam die PKW-Produktion kriegsbedingt erst ab 1919 in Gang; (1918 kamen die Diamant-Werke der Gebrüder Nevoigt dazu)
1927 als Elite Diamantwerke AG zu Opel
Brand-Erbisdorf
1919 Walter Loebel Maschinenfabrik
(später Werkzeugmaschinen- und Autobau-AG) einsitziges Walmobil auf drei Rädern
Leipzig
1919 bis 1926 Deutscher Automobil-Konzern GmbH D.A.K.
aus Presto-DUX-Magirus-VOMAG
Leipzig
1921 bis 1924 Lauer & Sohn, Automobilfabrik
Lauer-Wagen 5/15 PS
Leipzig
1921 bis 1924 Max Pfeiffer Automobilfabrik Rückmarsdorf
1921 bis 1924 Pilot-Wagen-AG
wenig verbreitet, wurde von der Sächsischen Waggonfabrik Werdau übernommen
Bannewitz
1921 bis 1926 Sphinx-Automobilwerke AG
nur ein Typ gebaut, zuletzt als Georg Kralapp, Automobilwerke
Zwenkau
1922 Ari-Motorfahrzeugbau GmbH
12 PS-Arimofa Kleinkraftwagen
Plauen
1922 bis 1924 Komet-Automobilfabrik Buchmann & Co.
Kleinwagen mit Steudel-Motor;
bis 1926 nach Verkauf und Konkurs baute Max Curth auf den Produktionsanlagen noch einige Macu-Wagen
Leisnig/Sa.
1922 bis 1924 Lipsia Automobilfabrik GmbH
Kleinwagen mit Steudel-Motor
Leipzig
1922 Zetge-Fahrzeug-Werke AG
Zetgelette Einsitz-Dreirad mit DKW-Motor
Moys-Görlitz (Niederschlesien)
1922 Fritz Görke, Kleinautobau
1923 Göwo-Kleinautobau Görke & Wolf
Leipzig
1922 bis 1925 Moll-Werke AG
das weit verzweigte Unternehmen begann in Oberlichtenau mit der Karosserie- und in Ebersdorf mit der Automobilherstellung, Moll-Mobil mit DKW-Motor
1925/26 nach Konkurs als Borcherding & Co.
Chemnitz
1923 bis 1924 Hataz Kleinautofabrik Hans Tautenhahn
sportlicher Kleinwagen mit Steudel-Motor
Zwickau
1924 Pe-Ka-Fahrzeugfabrik Paul Kneschke
leichtes Dreirad mit DKW-Heckmotor
Dresden
1924 Sächsische Waggonbaufabrik (vorm. Schumann)
(gegründet 1898) Omnibuskarosserien (VOMAG)
Werdau
1925 Netzschkauer Maschinenfabrik Franz Stark & Söhne
Nemalette Dreirad mit 4 PS-Zweitakt-Motor
Netzschkau
1927 bis 1943 Metallwerke Frankenberg/Sa. GmbH
(1923 als DKW-Zulieferer gegründet) stellte die leichten Transporter und PKW Stromer, Piccolo und Framo mit DKW-Motoren her; Nachfolgebetrieb (Barkas Hainichen und Karl-Marx-Stadt) ist heute Bestandteil der Volkswagen Sachsen GmbH
Frankenberg
1928 bis 1929 Steigboy-Apparatebau GmbH
dreirädrige Lieferwagen mit DKW- und Sturmey-Archer-Einbaumotoren
Leipzig
1928 H. Schivelbusch Motor- und Transportwagenwerk
Dreirad-Lieferwagen mit DKW- oder Villiers-Motoren
Leipzig
1932 bis 1945 Auto Union AG
Audi-DKW-Horch-Wanderer (auch DKW-Motorräder)
AutoUnion-Rennwagen (1948 erloschen)
Chemnitz
1933 W. Stock Fahrzeugbau GmbH
Dreirad-Lieferwagen
Leipzig

Zweite Phase 1945 bis 1990

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde nahezu die gesamte sächsische Automobilindustrie stillgelegt, soweit sie nicht kriegsbedingt ohnehin zerstört war, und da allgemein direkt oder indirekt an Rüstungsproduktion beteiligt, beschlagnahmt. Die Sachsen stimmten in einem Volksentscheid 1946 für die Enteignung von Nazi- und Kriegsverbrechern. Aus Konzernen und Unternehmen konnten so Volkseigene Betriebe (VEB) werden. Maschinen, Geräte und viele Ersatz- und Bauteile wurden dennoch als Reparation unverzüglich in die Sowjetunion geschafft. Auf Befehl oder mit Duldung der Kommandanten der Sowjetarmee gingen die Beschäftigten der ehemaligen Autowerke daran, ihre zerstörten und demontierten Betriebe aufzuräumen und so gut es ging in Gang zu setzen. Meist ereilten sie dann Befehle auf Russisch; es wurde ein Direktor eingesetzt und die Herstellung oder Reparatur von etwas befohlen.

Diese Verfahrensweise hat so ähnlich die DDR übernommen: Besetzung von Leitungsfunktionen mit linientreuen Kadern und Bestimmung von Art und Umfang der Produktion von oben (Staatliche Plankommissionen). Politische Ziele standen immer über ökonomischen oder gar technischen Belangen – auch deshalb wurde der Trabant bis zum Ende nahezu unverändert in nicht bedarfsdeckenden Größenordnungen gebaut.

Die Reste der ehemaligen Autofabriken hatten zunächst sowjetische Technik zu reparieren und Bedarfsartikel für die Bevölkerung und die Landwirtschaft herzustellen. In Zwickau konnte man aus noch vorhandenen Teilen einige Autos für die Besatzungsmacht herstellen.

1947 Sächsische Aufbauwerke GmbH (AutoUnion-Treuhand)
ab 1950 VEB Motorenwerke;
fertigte in einem ehemaligen Auto Union-Motorenwerk Motorenteile und Motoren für DKW-Modelle und die Sowjetarmee, F9-Motor
Chemnitz
1945 Industrieverwaltung 19, Fahrzeugbau (IFA), Werk Horch
Nachbau von Vorkriegs-Horch 930S, 853 u.a.; Kurzhauben-LKW H3 (Maybachmotor) und Traktor Pionier (Breslauer FAMO-Entwicklung), Dieselmotorenentwicklung nach VOMAG-Entwürfen; LKW H3, H3A und S-4000
1954 PKW P240 Sachsenring
1956 VEB Kraftfahrzeug- und Motorenwerk Zwickau, vorm. Horch
1957 VEB Sachsenring Kraftfahrzeug- und Motorenwerk Zwickau
1. Mai 1958 VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau (mit AWZ ehemals Audi)
bis 1991 Trabantfertigung
Zwickau
1948

VEB Kraftfahrzeugwerk Audi Zwickau  Beginn der DKW F7-Fertigung mit Motoren aus Chemnitz und Karosserien aus Dresden

1955 VEB Automobilwerk Zwickau, ehemals Audi (F8, F9 und P70)

1958 VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau    (Trabant 500, 600, 601)

Zwickau
1949 VEB Waggonbau LOWA
beginnt mit O-Bussen und W500-Bussen (Maybach-Motoren und Henschel-Fahrgestelle)
ab 1952 bis 1967 VEB Kraftfahrzeugwerk Ernst Grube
LKW: H3A, S 4000-1, H6, G5, Busse H6B und Doppelstockbus DO S 6, Anhänger (der neuentwickelte W 50 wurde in Ludwigsfelde gebaut)
Werdau
1949 bis 1960 VEB IFA Kraftfahrzeugwerk Framo
(1946 Produktionsstart in total demontierter Fabrik mit Körben, Handwagen, Kinderrollern u.ä.)
Montage vom Vorkriegstransporter V 501/2 und V 901
ab 1957 VEB Barkas-Werke
(1958 Fusion mit VEB Motorenwerk Karl-Marx-Stadt)
bis 1990 Barkas B 1000
Hainichen
1950 VEB Phänomen-Werke
komplette Demontage, anstelle Sprengung Reparaturen und 50 Exemplare des LKW IFA Phänomen Granit 27
ab 1957 bis 1991 VEB Robur-Werke Zittau
LKW Garant (Haube) und Frontlenker LO/LD 2500,
1800, 3000 mit luftgekühlten Vierzylinder-Otto- und -Dieselmotoren, 1- bis 8-Zylinder-Motoren
Zittau
1956 bis 1959 VEB LOWA Waggonbau Bautzen
Fertigung der Busse H3 B und der Doppelstockbusse DO 54 und DO 56 für Berlin
Bautzen
1958 VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt
aus der Fusion von VEB Barkas-Werk Hainichen und VEB Motorenwerk Karl-Marx-Stadt Transporter Barkas V 900-2 und B 1000 sowie die Kübelwagen P 2 und P 3, Wartburg- und Trabant-Motoren, VW-Lizenz-Motorenbau jetzt Bestandteil von VW Sachsen GmbH
Chemnitz
1969 Heinz Melkus KG
das als Fahrschule gegründete Unternehmen baute Rennautos für die Formeln Junior und 3 sowie 101 Exemplare des Sportwagens RS 1000 auf Wartburgbasis; neues Modell geplant; heute nur noch BMW- und Lotos-Händler
Dresden

Dritte Phase nach 1990

Am Ende der DDR waren auch die Automobilproduzenten in Sachsen am Ende.
In Chemnitz und Zwickau hatte die Volkswagen AG einen Fuß in der Tür, da in Karl-Marx-Stadt schon seit 1988 die Lizenzfertigung von Viertaktmotoren für Wartburg und Trabant lief. Das neue Trabant-Werk in Mosel bei Zwickau, ursprünglich für die Fertigung von Gelenkwellen geplant, stand vor der Fertigstellung. VW übernahm beide Betriebe und machte eine Tochtergesellschaft daraus. In Dresden errichtete der Konzern eine Manufaktur zur Montage des Luxuswagens Phaeton, in der zeitweise auch Bentley-Fahrzeuge montiert werden.

In Zittau baute Robur in die LKW Deutz-Diesel anstelle der betagten luftgekühlten eigenen Motoren ein, konnte das Ende 1992 damit aber auch nicht mehr verhindern. Der Betriebsteil des vormaligen Karosseriewerkes Winter wurde als Reparaturbetrieb, Hersteller von Anhängern und gepanzerten Autos wieder für einige Jahre eigenständig.

Die Karosseriewerke Dresden und Meerane blieben Zulieferer anderer Automobilhersteller. Andere Karosserie-Spezialisten fertigen Spezialaufbauten und Kleinserien diverser Autohersteller.

Melkus in Dresden versuchte einen Neuanfang mit dem traditionellen Sportwagenbau, musste jedoch die geplante Produktion 2013 aufgeben.

Völlig neue Produktionsstätten für neuentwickelte Fahrzeuge entstanden noch in Leipzig, Plauen und Großenhain. Nicht die Tradition als Fahrzeughersteller stand dabei im Mittelpunkt des Interesses, sondern natürlich nur die zu erwartende höchstmögliche Effektivität und Rendite.

1990 die nicht von VW erworbenen Teile des VEB Sachsenring Automobilwerke werden als GmbH privatisiert zur Fortsetzung von Produktion und Absatz des Trabant 1.1 bis 1991
1992 aus der Entwicklungsabteilung entsteht die FES Fahrzeugentwicklung Sachsen GmbH, aus der
1993 die Sachsenring Automobiltechnik GmbH (ab 1996 AG) als Zulieferer für die Autoindustrie entsteht, ein neues Modell Uni1 wurde entwickelt aber nicht in Serie hergestellt
2002 skandalträchtige Insolvenz
2006 zu HQM Leipzig
Zwickau
1990 Volkswagen Sachsen GmbH
Übernahme und Ausbau der a) Fahrzeugwerk Zwickau/Mosel (Trabant-Fertigung) und b) Motorenwerk Chemnitz (Motorenbau im Barkaswerk) für die Produktion von VW-Motoren und die Fahrzeuge Polo, Golf und Passat
Zwickau
1992 NEOPLAN Omnibus GmbH
zentraler Rohbau für Auwärterbusse in der MAN Nutzfahrzeuggruppe
Plauen
2001 Funke und Will AG
2009 YES Roadster
Großenhain
2001 Automobilmanufaktur Dresden GmbH
Gläserne Manufaktur für die Montage von VW Phaeton (zeitweise Bentley)
Dresden
2002 Porsche Leipzig GmbH
Carrera GT3, Cayenne, Panamera, Macan
Leipzig
2005 BMW AG Werk Leipzig
3er, 1er, X1, i3
Leipzig

Sachsendesign

Eine Besonderheit nicht nur im sächsischen Fahrzeugbau sind die Karosseriebauer. War es in den vorindustriellen Anfangsjahren des Automobilbaus doch üblich, dass die Hersteller nur Motoren und Chassis (Rahmen, Achsen und dergleichen) entwickelten und bauten. Die „Aufbauten“ wurden meist von selbstständigen Spezialisten nach Kundenwunsch individuell hergestellt. In der Regel waren das ehemalige Kutschenbauer oder Stellmacher.

Mit dem Siegeszug der selbsttragenden Karosserien veränderte sich das Spektrum der Karosseriebauer.  Kleinserien, Spezialaufbauten (Cabrios, Kombi, Krankenwagen) für PKW und vor allem LKW sowie Busse waren dann die Produktionsschwerpunkte. Bis heute haben sich in Sachsen einige der einst renommierten Karosseriebauer vorwiegend als Zulieferer großer Autohersteller oder Spezialisten für Sonderaufbauten und Kleinserien erhalten.

1906 Fa. Hornig & Co.
(1869 als Stellmacherei gegründet)
Karossen für Auto Union und deren Vorläufer,
als VEB Karosseriewerke Meerane Karosserien für Trabant Universal, Kübel und Tramp,
heute Zulieferer
Meerane
? (1913) Fa. Seegers
für Audi
Leipzig
1929 Fa. Zander Döbeln
als VEB Karosseriewerke Sonderaufbauten für Framo/Barkas
RKB Karosseriewerk GmbH
Sonderaufbauten auf diverse Fahrzeuge
Döbeln
1920 bis 1998 Karosseriewerke Gustav Winter KG
Audi (Typ M); Busse (Neuaufbauten von Garant/Robur)
Spezial-LKW (Werkstattwagen, Kadaverfahrzeuge),
später zu VEB Robur Zittau
Zittau
1922 bis 1992 Karosseriewerk Aug. Nowack AG
1863 als Kutschenbaubetrieb und Stellmacherei gegründet, fertigte Karosserien für Phänomen Zittau, später Betriebsteil von VEB Robur Zittau
Bautzen
(? 1920) bis 1945 Karosseriewerke August Zschau
1875 als Stellmacherei gegründet,
zwischen den Weltkriegen Serienfertigung von Mittelklasse-Cabriolets
Leipzig
1902 Gläserkarosserie GmbH
1864 als Kutschen- und Schlittenbauer gegründet,
stellte Einzelstücke, Kleinserien und Prototypen für die Auto Union und weitere 50 Hersteller in hoher Qualität und faszinierendem Design her
1946 nach Verstaatlichung Reparaturen und Kleinserien (für Zwickauer Modelle)
1953 VEB Karosseriewerk Dresden
Kleinserien, Sachsenring- und Wartburg-Karosserien
Camping-Anhänger
Privatisierung zu Karosseriewerke Dresden
1994 fertigt Komponenten als Zulieferer
Dresden
1928 Autoreparatur- und Fahrzeugwerk Paul Deckwerth
für den Bau von Kutschen 1920 gegründet wurden dann Aufbauten für LKW und Busse gebaut
Wurzen
1956 bis 1960 Fa. Schwarze
Mercedes 170 mit Wartburg 311-Karosserie
VW (Käfer) mit Wartburg- und F 9-Karosserien
Görlitz
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