Die ersten Autos, der Fardier mit Dampfmaschine von Nicholas Cugnot (1769), die Marcus-Wagen von 1870 und 1888 sowie der Patent-Motorwagen von Carl Benz (1886)hatten gar keine Beleuchtungsanlagen. Lediglich die Motorkutsche von Gottlieb Daimler (1886) verfügte über vom Schiffbau und aus dem Pferdekutschenbau bekannte „Blendlaternen“.
Eine Fahrzeugbeleuchtung, die diesen Namen auch verdient, entstand erst mit der Entwicklung von Karbidlampen. Bis Ende des 19. Jahrhunderts warfen Leuchten, die Petroleumlampen, Wachskerzen oder erste batteriegespeiste Elektrolämpchen als Lichtquelle nutzten, ein sehr spärliches Licht auf den Weg vor dem Fahrzeug. Siemens & Halske hatte 1882 die erste Glühlampenfabrik in Betrieb genommen. Die Lampen waren wegen ihrer geringen Lichtausbeute und Empfindlichkeit für Fahrzeugbeleuchtung nicht geeignet.
Ethin (früher Acetylen genannt) verbrennt mit sehr heller Flamme. Das Gas entsteht wenn sich Kalziumkarbid mit Wasser verbindet, als wertvolles Abfallprodukt bleibt Kalziumhydroxid (Baustoff, Chemiegrundstoff) übrig. Nachdem der Kanadier Thomas Willson 1892 eine Methode zur wirtschaftlichen Produktion von Karbid gefunden hatte, entstand eine Lampenindustrie für Gebäude (1894), Fahrzeuge (auch Fahrräder, 1896) und Bergwerk (Grubenlampe von Frederic E. Baldwin, New York 1899). Einer der ersten Hersteller von Autoscheinwerfern war der französische Luftfahrtpionier Louis Charles Joseph Blériot. In Deutschland kam Hella 1908 mit einem eigenen System auf den Markt. Im selben Jahr wurde das Abblendlicht für Karbidlampen durch verstellbaren Brenner vor dem Fokussierspiegel eingeführt.
1901 hatte Preußen angeordnet, dass Fahrzeuge bei Dunkelheit und starkem Nebel beleuchtet sein müssen.
Karbidlampen lieferten sehr helles Licht, waren sehr einfach im Aufbau und deshalb billig herzustellen, allerdings wartungsintensiv (Dosierung, Russentwicklung) und bei Fehlbedienung gefährlich.
Wesentlich benutzungsfreundlicher waren und sind bis heute Scheinwerfer mit elektrischer Lichtquelle. 1913 brachte Bosch die „Lichtmaschine“, den Elektrogenerator im Auto, heraus. Wie der Name schon sagt, diente der damit erzeugte Strom vor allem zur Fahrzeugbeleuchtung mittels anschließend als „Bosch-Licht“ vorgestellten Elektroscheinwerfers. Seit 1916 liefert die erste Glaskolbenfabrik von Philips auch für Autoscheinwerfer benötigte Hauptbestandteile der Glühlampen.
Nachdem der französische Chemiker Louis Jacques Thénard 1801 gezeigt hatte, dass Metallfäden glühen können, werden sie von elektrischem Strom durchflossen, werden zwanzig Jahre später erste Versuche bekannt, dies für Beleuchtungszwecke zu nutzen. Dafür wurde ein Platinfaden im Vakuum einer Glasglocke genutzt. Mitte des 19. Jahrhundert setzte in vielen Ländern eine eifrige Erfindertätigkeit ein, die eine Verbesserung der Glühlampen zum Ziel hatte. Vor allem Material für die Glühfäden wird untersucht und ausprobiert. Für die spätere Fahrzeugbeleuchtung wesentlich war die Erfindung des Briten Joseph Wilson Swan, der seiner Lampe einen erschütterungsfesten Sockel mit Bajonett-Verschluss (Swansockel) anbrachte. Das Edison-Schraubgewinde ist für Fahrzeuge ungeeignet.
1925 brachte OSRAM, die erste Fahrzeug-Glühlampe mit zwei unabhängig voneinander zu betreibenden Glühwendeln heraus: die Bilux-Birne. Damit war die Forderung des Reichsverkehrsministeriums von 1921 nach „Dauerabblendlicht“ zu realisieren, Fern- und Abblendlicht in einem gemeinsamen Scheinwerfergehäuse unterzubringen. Später wurden Zweifaden-Birnen auch für Rück- und Blinklichter hergestellt.
1957 überraschte Ford die Autowelt mit asymmetrischem Abblendlicht am Taunus 17 M. Eine raffiniert gestaltete Streuscheibe leitete das Abblendlicht aus der oberen Scheinwerferhälfte auf die Straße weiter nach rechts, weg vom Gegenverkehr. Neben dieser optischen Maßnahme zur Verbesserung der Fahrzeugbeleuchtung fanden stets auch Versuche statt, die Wirksamkeit, Lichtausbeute und Herstellung der Glühlampen zu optimieren. Die Bemühungen konzentrierten sich auf das Material der Glühwendeln (Titan, Osmium, Wolfram) und die Füllung der Glaskolben. Es hatte sich gezeigt, dass Lebensdauer und Lichtausbeute gesteigert werden, befindet sich ein Edelgas (Neon, Argon, Krypton) statt eines Vakuums im Kolben.
Nachdem Hella 1962 erstmals Halogenlampen in Zusatzscheinwerfern angeboten hatte, wurden ab 1964 Fahrzeuge mit „Halogenscheinwerfern“ angeboten. In kompakten Quarzglaskolben ist die Wolfram-Glühwendel vom Halogen Jod umgeben. Kompakte Abmessungen, höhere Lichtausbeute und längere Lebensdauer sind die unbestrittenen Vorzüge dieser Bauart. 1965 fanden dann zwei Halogen-H1-Lampen jeweils für Abblend- und Fernlicht Platz in einem Scheinwerfer.
1971 wird mit dem Mercedes 350 SL das erste Serienfahrzeug mit H4-Scheinwerfern (Zweifaden-Lampe von Philips) ausgeliefert. Heute sind diese und die weiter entwickelten H7-Lampen noch Alltag auf unseren Straßen.
Mit dem 1983 auftauchenden Projektionsscheinwerfer hat die aufwändige Streuscheibe aus Glas ausgedient. Glatte, sich dem Autodesign anschmiegende Polycarbonatscheiben schützen die Lichttechnik, die die Lichtverteilung selbst übernimmt.
Ab 1988 lassen Freiflächen-Reflektoren drastisch verkleinerte Lichtaustrittsöffnungen zu und machen Klappscheinwerfer wie an Ferrari, Opel, Cord, Porsche, Mazda, BMW und anderen überflüssig. Diese verhalfen den Fahrzeugen im ausgeschalteten Zustand zu gefälligem und windschlüpfrigem Aussehen, was bei Dunkelheit und betriebsbereit ausgeklappten Scheinwerfern keine große Rolle spielte.
Der Ersatz des verschleißenden Glühfadens in den Glühlampen war ein Schwerpunkt bei der Weiterentwicklung der Lichttechnik. Um 1837 untersuchte Michael Faraday die Stromleitung in Gasen, so genannte Gasentladungen, im gläsernen elektrischen Ei. Der Stand der Technik ließ nur unzulängliche Ergebnisse zu. Erst die Geißler-Röhre (Bonn 1857) und neuere Vakuumpumpen gestatteten die Erforschung und technische Nutzung der Gasentladungen. Das Prinzip wird noch heute bei Leuchtstofflampen/-röhren genutzt. Zwischen zwei Elektroden in einem gasgefüllten Glasrohr baut sich ein elektrisches Feld auf, das die Gasmoleküle zum Leuchten bringt, die innen angebrachte Beschichtung des Glases mit einem „Leuchtstoff“ lässt die Lampe dann in der gewünschten Farbe leuchten. Bei geforderten hohen Lichtausbeuten (wie bei Außen- und Fahrzeugscheinwerfern) werden klare Glaskolben verwendet, auch bei entbehrlicher Farbechtheit (Natrium- oder Quecksilberdampflampen).
Für Autoscheinwerfer haben sich mit Xenon gefüllte Halogenmetalldampflampen durchgesetzt. Allerdings ist für eine optimale Nutzung relativ hoher technischer Aufwand erforderlich. Die eigentliche Lichterzeugung geschieht hier durch Metall-Salze, die in diesem Lichtbogen verdampfen und entsprechend ihrer Spektrallinien sichtbares Licht erzeugen. Auch das Xenon-Gas selbst leuchtet bereits in dieser Verdampfungsphase und sorgt für einen schnellen Anlauf der Lichterzeugung.1989 hatte Philips die erste D1 genannte Xenon-Lampe entwickelt, die später ebenso von Osram hergestellt wurde. Ab 1991 waren für den 7er BMW (E32) aufpreispflichtige Gasentladungslampen (Bosch Litronic) als Xenonlicht erhältlich, zuerst ausschließlich als Abblendlicht, ein Jahr später auch im Fernlichtscheinwerfer. Seit 1994 wird die weiter entwickelte D2-Lampe im Audi A8 und im 7er BMW (E38) verwendet, sie wird heute noch in leicht abgewandelter Form produziert. Ab 1999 gibt es auch, zuerst im Mercedes-Benz CL, Xenon-Fernlicht in so genannten Bi-Xenon-Scheinwerfern. Dabei wird ähnlich der Bilux-Lampe, für das Abblend- und Fernlicht dieselbe Lampe verwendet. Zur Umschaltung wird eine Blende aus dem Strahlengang geklappt und damit Fernlicht ermöglicht. Außerdem gibt es Xenonscheinwerfer mit integriertem Kurvenlicht, bei denen durch von einem Elektromotor horizontal bewegte Linsen eine Ausleuchtung des Straßenverlaufs bei Kurvenfahrten erreicht werden soll. Dies ist den mechanischen Systemen, wie sie im Tucker von 1948 und dem Citroën SM von 1967 durch Schwenken des kompletten Scheinwerfers angewandt wurden, weit überlegen.
Es wurde auch mit Lichtquellen experimentiert, die sich am Auto nicht durchsetzen konnten, wie beispielsweise rote Neon-Röhren für Brems- und Rücklicht oder 2002 das so genannte "Pixellicht" mit 480.000 Mikrospiegeln.
Mit der Bekanntgabe seiner Forschungen über Stromleitung durch Kristalle begann Ferdinand Braun 1876 die Halbleitertechnik. Allerdings wurden erst 1907 durch Round und Lossow die Eigenschaften von (auch leuchtenden) Dioden untersucht und beschrieben. 1951 begann dann mit der Entwicklung des Transistors die Voraussetzung für die industrielle Nutzung auch der Dioden. 1957 schließlich konzentrierte man sich bei der Erforschung der Lichterzeugung ganz auf Halbleiter und die Lichtemission im sichtbaren Bereich auf der Basis von Galliumarsenid (GaAs) und Galliumphosphid (GaP). 1962 erfand (wahrscheinlich) Nick Holonyak die Leuchtdiode wie wir sie heute kennen; die Lichtausbeute der damals nur rot und gelb, später auch grün leuchtenden Lämpchen lag zunächst bei 0,1 lm/W. Erst Anfang der 90er Jahre gelang es drei japanischen Physikern Galliumnitrit-Kristallen eine p-Schicht anzubringen und damit, zunächst im Labor, blau leuchtende LED herzustellen. 2014 wurden sie dafür übrigens mit dem Nobelpreis geehrt.
Bis 2008 durften Licht emittierende Dioden LED lediglich für Tagfahr- oder Begrenzungsleuchten eingesetzt werden; der Audi R8 konnte seine Voll-LED-Ausstattung nurmit Sondergenehmigung präsentieren. Allerdings hatte schon 2007 der Lexus LS 600h in Europa LED-Scheinwerfer fürs Abblendlicht, davor nur die bis dahin zugelassenen Tagfahr- und Rücklichter mit LED. Seit 2009 ist das edle Gefährt mit Voll-LED ausgestattet.
Heute haben die meisten Autohersteller zumindest optional und mit Mehrpreis LED-Scheinwerfer im Programm. Mit dem aufgefrischten 1er beginnt bei BMW 2015 die Abkehr vom teuren Xenonlicht zum effektiveren Voll-LED-Scheinwerfer. Derzeit arbeiten die Fahrzeug- und Leuchtenentwickler an der Serienreife von organischen LED OLED und MatrixLED für die Fahrzeugbeleuchtung.
Gegenwärtig arbeiten Wissenschaftler und Ingenieure an der Nutzung des Laser (Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation das heißt: Licht-Verstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung) als neue Lichtquelle für Kraftfahrzeuge. Nach theoretischen Erwägungen Albert Einsteins 1916 und ersten Experimenten Rudolf Ladenburgs 1928 stellte Theodore Maiman 1960 den ersten Laser her. Nachdem er inzwischen zu einem bedeutenden Instrument der Industrie, Medizin, Kommunikation, Wissenschaft und Unterhaltungselektronik geworden ist, feiert er nun Einzug im Fahrzeugbau. Am Abend des 5. Juni 2014 wurden die ersten acht Exemplare des Hybrid-Sportwagens BMW i8 mit Laser-Fernlicht ausgeliefert.
1886 Laternen mit Petroleum-/Öllampen oder Wachskerzen
1894 Karbidlampen
1914 elektrische Glühlampen
1964 Glühlampen mit Halogenfüllung
1991 Gasentladungslampen mit Xenonfüllung
2008 LED-Lampen
2014 Laserlampen
(2015)